Elektromobil für Senioren

Ein Elektromobil für Senioren würde ich als letzte Gehhilfe sehen, mit der man sich noch selbstständig bewegen kann. Meistens ist es anders gar nicht mehr möglich, aber aus Bequemlichkeit sollte man sie nicht nutzen. Denn das Elektromobil hat auch Nachteile, die sich ungünstig auswirken können. Erst wenn andere Gehhilfen, bei denen man noch selbst aktiv sein muß (Gehstock oder Rollator zum Beispiel), nicht mehr Hilfe bei der Fortbewegung sind, sollte man sich für solch ein Elektromobil für Senioren interessieren.

Eine Gehhilfe kann schon recht unterschiedlich sein. Während bei leichten Gehbeschwerden oft ein Gehstock genutzt werden kann (den man allerdings mehr bei Männern als bei Frauen sieht – warum wohl?), ist ein Rollator bei andauernder Schwäche die bessere Möglichkeit. Abgesehen davon, daß man sich auf solch einem Rollator auch setzen kann, wenn er denn über einen Sitz verfügt, ist eine Tasche oder ein Korb bestens geeignet, um einige Gegenstände für unterwegs mitzuführen, ohne sie tragen zu müssen. Medikamente – gut, die kann man auch in der Jackentasche mitführen.

Aber was viele Senioren und Seniorinnen immer vergessen, ist eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme. Das ist ein echtes Problem, auch für Betreuer aus der Familie: Es wird einfach zu wenig getrunken! Die Ursachen sind zwar recht unterschiedlich, aber am meisten läuft es darauf hinaus, daß diese Flüssigkeit auch wieder den Körper verlassen muß. Und wenn dann keine Toilette in der Nähe ist…

Trotzdem ist Trinken für Senioren Pflicht, um nicht dehydriert irgendwo zusammenzuklappen. Diesen Vorteil bietet eben auch ein Rollator: Es ist Platz für eine Wasserflasche oder ähnliches vorhanden, und es muß nichts getragen werden.

Das Elektromobil für Senioren als Gehhilfe

Nun gibt es neben dem Gehstock und dem Rollator auch noch weitere Gehhilfen: Eines davon ist das Elektromobil. Man sieht auf der Straße, daß diese mobilen Gehhilfen heute nicht mehr so teuer sind wie vor vielen Jahren noch. Es werden immer mehr Senioren, die sich mithilfe eines Elektromobils ihre Mobilität erhalten. Das ist schön, und in vielen Fällen auch angebracht. Allerdings hat das Elektromobil, auch Scooter genannt, auch einige Tücken.

Und das sind nicht nur technische Herausforderungen. Wer in einem Mietshaus wohnt, der muß bedenken, daß so ein Elektromobil auch häufig aufgeladen werden muß. Im Hausflur ist oft keine Steckdose vorhanden, also muß nach einer Alternative gesucht werden.

Aber die größten Tücken lauern bei dem Senior selbst: Wenn er sich erst einmal an seinen Scooter gewöhnt hat, wird er sich kaum noch mit dem Rollator bewegen, obwohl es körperlich möglich wäre. Ich kenne dieses Problem aus eigener Erfahrung aus meiner eigenen Familie: Seit das Elektromobil für Senioren da ist, wird auch der kleinste Gang außerhalb der Wohnung damit zurückgelegt. Die Folge: Man wird immer schwächer auf den Beinen, weil man sich ja körperlich kaum noch bewegt, und der Nutzen des Scooters wird genau in sein Gegenteil verkehrt.

Wenn jetzt in fortgeschrittenem Alter auch eine leichte Alters – Demenz dazu kommt, kann das Fahren mit dem Elektromobil sogar gefährlich werden. Meiner Mutter zum Beispiel, über 80, mußte ich den Schlüssel für Ihren Scooter wegnehmen. Es gibt zwar Momente, da ist sie völlig klar im Kopf und man kann mit ihr über alles Mögliche diskutieren. Einige Minuten später ist sie aber für einige Momente wie ausgewechselt, als ob sie eine geistige Pause einlegen muß. Das ist auch beim Fahren mit dem Elektromobil passiert: dann bleibt sie einfach dort stehen, wo sie gerade ist, und erst in einigen Minuten geht es weiter.

Wenn das natürlich mitten auf einer viel befahrenen Straße passiert, kann es eine Gefahr für ihr eigenes und auch für fremde Leben sein, wenn Autos oder Motorräder überrascht werden.

Das Schöne am Elektromobil

Ich will diese Scooter jetzt nicht schlecht reden: Ich sehe jeden Tag Senioren, die sich damit bewegen und bestens klarkommen. Aber ich möchte nicht wissen, wie viele von denen auch mit einem Rollator ihren Weg machen könnten! Mit viel mehr körperlicher Bewegung, die die Muskeln nicht erschlaffen lassen.

Klar, wenn es nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr. Dann ist ein Elektromobil vielleicht noch die einzige Möglichkeit, mobil zu bleiben. Aber getreu dem Volksmund: „Rentner haben nie Zeit“ ist vielen die schnellere und bequemere Fortbewegung wichtiger als der Erhalt der körperlichen Kräfte. Das rächt sich aber in einigen Jahren (oft noch viel früher), wenn schließlich nicht mehr genug Kraft in den Beinen ist, um auf die eigene Toilette zu gehen. Ein Scooter für diesen Weg werden die meisten schon wegen des benötigten Platzes in der Wohnung nicht verwenden können, und was dann?

Ich möchte hier niemanden den Kauf eines Elektromobils ausreden: Es ist schon eine sehr sinnvolle Gehhilfe. Aber ich möchte, daß Sie die Gefahren kennen, die durch den dauernden, und vielleicht nicht unbedingt notwendigen Einsatz dieses Scooters bedenken.

Elektromobile sind nicht eben billig, deshalb sollten Sie sich vor dem Kauf über die Eigenschaften der verschiedenen Modelle informieren. Einige wichtige Informationen erhalten Sie hier.